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"Lernen kann ich doch nur da, wo ich so sein darf, wie ich bin."

"Lernen kann ich doch nur da, wo ich so sein darf, wie ich bin."

"Vielfalt" war das große Thema beim Workshop mit Pascal Mennen.

 

"Das ist echt schön, dass ich euch endlich einmal alle live erleben darf", strahlt Pascal Mennen aus Lüneburg. Der Fachreferent ist Dozent und Fachmann für Fragen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Vielfalt. Seine Initiative "SCHULE DER VIELFALT* NDS" unterstützt Schulen, ihr Schulklima diskriminierungssensibler zu gestalten und sich aktiv mit dem Themenfeld „sexuelle und romantische Orientierung und geschlechtlicher Identität“ zu beschäftigen. Im letzten halben Jahr gab es schon zwei Videotreffen, ehe es jetzt endlich zum Workshop vor Ort in der Schule an der Heese kam. "Mir haben einige junge Menschen unter Tränen gestanden, dass ihre Schulzeit eine einzige Qual für sie sei", beschreibt Beratungslehrerin Annette Klein von den ganz schlimmen Erfahrungen in ihrem Job. Und dabei ging es darum, dass jemand anders war als die meisten in der Klasse: Die Eltern waren arbeitslos, das Geld reicht nicht für die Klassenfahrt, die Hautfarbe unterschied sich auffällig von der der anderen, jemand hatte eine andere Religion oder er konnte nicht zu seiner Homosexualität stehen. "Immer noch trauen sich rund zwei Drittel aller queeren Jugendlichen nicht, sich in der Schule zu outen", berichtet Pascal Mennen aus aktuellen Studien rund um "Schule und Fragen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt". Und dann klärt er auf und weitet Horizonte. Queer, Gender, Diversität, Trans- und Intersexualität. Die 21 Teilnehmenden der Fortbildung sind so bunt wie das Thema selbst. Neben Lehrer*innen sitzen Schulsozialarbeit*innen, Beratungslehrkräfte und eine Schulseelsorgerin. Aber ganz besonders freut sich Mennen über das Engagement und Interesse der 7 Schüler*innen, die heute dabei sind. "Wir haben die gefragt und die hatten Lust drauf. Jetzt sind sie dabei. Wir haben unheimlich tolle Schüler*innen", erklärt Schulsozialarbeiterin Beate von Felde. Lernen funktioniert nur in einer menschenfreundlichen Schule. Da sind sich alle an der OBS an der Welfenallee einig. Dabei geht es natürlich um die Offenheit gegenüber anderer Kulturen, das klare Bekenntnis gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus, aber eben auch darum, dass ich als schwuler Schüler, Trans-Kollegin oder intersexueller Mensch gesehen und akzeptiert werde und ohne Angst vor Diskriminierung zum Schulalltag gehöre. Getreu dem Motto von Eugen Roth: Ein Mensch fühlt sich oft wie verwandelt, sobald man ihn menschlich behandelt", plant die Schule für das neue Schuljahr regelmäßige Aktionen: Eine Wanderausstellung ist angedacht, es sollen Jugendbücher zum Thema angeschafft werden Eine Option wäre auch die Einrichtung einer Queer-AG. "Das alles dient dem Ziel, dass sich ein queerer Schüler an dieser Schule wohl und sicher fühlen kann", erklärt Beate von Felde. Danken möchte die Schule neben Pascal Mennen dem Land Niedersachsen für die Unterstützung aus dem Corona-Sonderfond. „Und weil selbst der tollste Referent und die engagierteste Schulgemeinde als Seminar letztlich nicht funktionieren, wenn die nicht vernünftig verpflegt werden, geht unser Dank auch an den "Treffpunkt Amboss" und unsere Schülerfirma für das tolle Catering", lobt Annette Klein.

 
Modellprojekt Zukunftsschule