Mobbing AG

Das Anti-Mobbing-Konzept , DIE Antimobbing AG der Oberschule Celle I, AMAG

Anti-Mobbing wurde ein Baustein des Beratungskonzepts der Oberschule Celle Dabei handelt es sich um ein Eingreifprogramm für den Akutfall, d.h. dass Schüler zeitnah Hilfe bekommen, wenn sie ein Problem mit Mobbing in ihrer Klasse bzw. in der Schule haben.

 

An der Oberschule hat sich 2008 ein Team aus Schülern und der Beratungslehrerin Annette Klein gebildet, welches sich aktiv gegen Mobbing an der Oberschule Celle I einsetzt. Die Teilnehmer werden zu Beginn eines jeden Schuljahres theoretisch und praktisch geschult im Bereich Antimobbing. Sie erlernen neben Kriterien von Mobbing, in Abgrenzung zu Konflikten, Gesprächstechniken sowie Interventionsstrategien. Einmal wöchentlich trifft sich das Team jeweils mittwochs in der 7. Und 8. Stunde um über akute Fälle zu sprechen. Dabei werden Einzelfälle sowie Vorgehensweisen vor- und nachbereitet. Die Fälle werden zudem außerdem noch schriftlich festgehalten. In der Praxis hat sich besonders bewährt, dass die SchülerInnen oftmals einen besseren Einblick in die Schulatmoshäre haben, da sie u.a. Einblicke in soziale Medien haben, welche den Lehrern oftmals vorenthalten werden.

 

Wenn ein Mobbingfall bekannt wird, muss Erste Hilfe geleistet werden. Es ist wichtig, dem Opfer zur Seite zu stehen. Von Mobbing-Situationen Betroffene brauchen Unterstützung von außen, denn es ist ein Mythos, dass Mobbing-Opfer sich selbst helfen können. Der Schülerin, dem Schüler wird zunächst erklärt, dass es sich um Mobbing handelt und wie Mobbing funktioniert. Der Schülerin, dem Schüler die falsche Einschätzung genommen, dass etwas an ihr/ihm nicht stimmt. Sie versuchen Zuversicht zu erzeugen, dass in Rücksprache mit dem Opfer und den anderen, die das auch nicht in Ordnung finden, gegen das Mobbing vorgegangen wird und dass es aufhören wird.

 

Schüler (und auch Eltern) können auf verschiedenen Wegen mit dem Anti-Mobbing-Team Kontakt aufnehmen:

  • über Klassenlehrer, SV-Lehrer oder SV.

  • Briefkasten der AMAG in der Pausenhalle

  • Email Adresse der AMAG ( )

  • Direkte Ansprache der Teilnehmer der AMAG sowie Frau Klein

 

Die Anti-Mobbing-Maßnahme folgt dem Konzept Jannans, wobei auch die entsprechende Terminologie (Opfer, Täter, Trainer) übernommen wurde. Sie basiert auf folgenden Ausgangspunkten:

  • Mobbing als schulisches Phänomen muss auch in der Schule gelöst werden.

  • Das Mobbing-Opfer muss umgehend geschützt werden.

  • Oberstes Ziel ist eine schnellst mögliche Beendigung der Mobbing-Situation.

  • Es gibt keine Schuldzuweisungen, nur die Feststellung von Tatbeständen.

  • Die Lerngruppe wird an der Beendigung der Mobbing-Situation beteiligt, der Mobbing-Fall wird also öffentlich gemacht.

  • Mitglieder der Lerngruppe bilden eine Art Puffer zwischen Opfer und Täter, typische Mobbing-Strukturen, die durch Passivität der meisten Mitschüler gekennzeichnet sind, werden aufgebrochen.

 

Mobbing unterscheidet sich von Streitereien zwischen einzelnen oder mehreren Schülern. Es liegt nach Jannan immer vor, wenn vier Bedingungen gleichzeitig gegeben sind:

  • Kräfteungleichgewicht (Opfer ist alleine),

  • Häufigkeit (mindestens einmal pro Woche),

  • Dauer (Übergriffe erfolgen über Wochen oder Monate),

  • Konfliktlösung ist aus eigener Kraft nicht möglich.

 

Eine Anti-Mobbing-Maßnahme besteht auf folgenden Elementen:

  • Erstgespräch mit dem Opfer
    Darin wird abgeklärt, ob wirklich gezielt Mobbing oder nur ein Streit zwischen Schülern vorliegt, zu welchen Vorfällen es wann und durch wen gekommen ist. Weiterhin werden dem Opfer typische Mobbing-Strukturen und das weitere Vorgehen erklärt. Das Opfer benennt Schüler, die demnächst als Trainer oder Schutzengel fungieren können.

  • Gespräch mit dem Täter / den Tätern
    Nach Feststellung eines Mobbing-Tatbestandes wird der Täter mit den Vorfällen konfrontiert, wobei nicht die Abklärung von möglichen Strafmaßnahmen, sondern unbedingte sofortige Unterlassung der Mobbing-Übergriffe das Ziel des Gesprächs ist. Rechtfertigungen des Täters werden aber auch nicht zugelassen. Der Täter benennt Trainer, die demnächst sein Verhalten gegenüber dem Opfer beobachten sollen. Diese Wahl bedarf aber noch der Zustimmung des Opfers und der Lerngruppe.

  • Beratungsstunde mit der Lerngruppe
    Der wichtigste Punkt zur Beendigung der Mobbing-Vorfälle ist die Beteiligung der Lerngruppe. Nach einer Einstimmungsübung wird der vorliegende Fall öffentlich gemacht, obwohl er fast immer der ganzen Lerngruppe schon bekannt ist. Typische Mobbing-Strukturen werden der gesamten Gruppe erklärt, der Täter / die Täter werden benannt, ebenso die ausgesuchten Trainer / Schutzengel und die Klassenmeinung wird eingeholt. Anschließend erhalten die Trainer / Schutzengel Beobachtungsbögen, in denen sie für einen vereinbarten Zeitraum (ca. eine Woche) Übergriffe notieren. Es werden Termine vereinbart, um die Beobachtungen der Trainer / Schutzengel zu besprechen.

 

No Blame Approach

(Vorgehen ohne Schuldzuweisung)

1. Gespräch mit dem Opfer

2. Gespräch in der kleineren Gruppe

3. Verantwortung übertragen

4. Nachbereitung